Auch während der Sommerferien wird in unserer Initiative einiges mit und für die Menschen getan.

Hier ein kurzer Bericht von Jochen Bilstein zum Sprachunterricht in dieser Zeit.

Foto: Lerngruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Farsi sprechen

Wer freut sich nicht über 6 Wochen Sommerferien.

Für viele der in den vergangenen Monaten nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge bedeutet diese Zeit aber eine erhebliche Unterbrechung des Sprachenlernens.

Das ist besonders am Anfang des Deutschunterrichts problematisch, weil das bisher Gelernte noch nicht so gefestigt ist und vieles davon über die Sommerwochen verloren geht.

In Remscheid hat die Stadtverwaltung mit Vereinen und Verbänden ein Sommerprogramm für die Neubürger aufgelegt.

Daran haben wir von Willkommen in Wermelskirchen für den Sprachunterricht angeknüpft.

Während der Ferien wurde und wird Unterricht an 2 Tagen, Dienstag und Donnerstag, in der Zeit von 10 – 12 Uhr angeboten.

Vor allem ehemalige Lehrer, die nicht mehr in den Ferien verreisen müssen, aber auch eine junge Studentin haben sich spontan bereiterklärt, den Ferienkurs zu betreuen.

In der Regel standen 5 Lehrkräfte zur Verfügung.

Die Kirchengemeinde hat uns die Schlüsselgewalt über das Gemeindezentrum übertragen.

In den Sprachgruppen der VHS und von „Willkommen in Wermelskirchen“ wurde das Angebot vor den Ferien bekanntgemacht.

In der Regel sind an jedem Unterrichtstag über 20 Teilnehmer anwesend, die meisten von ihnen Teilnehmer der Sprachkurse unserer Initiative und neue Lernwillige.

Auch zwei Jugendliche, die nach den Ferien am Berufskolleg und dem Gymnasium starten werden, sind dabei.

Die Menschen kommen vor allem aus Syrien, dem Irak und Iran, aus Afghanistan und Guinea.

Anspruchsvoll ist die Zuordnung der Teilnehmer in einzelne Lerngruppen, ein Vorgang, der an jedem Kurstag neu stattfinden muss, da die Fluktuation der Lernenden zum Teil recht hoch ist.

Hier würden wir uns mehr Kontinuität wünschen.

Keine Lerngruppe ist wirklich homogen, was den Sprachstatus und den Lernfortschritt anbelangt.

Binnendifferenzierung ist da immer erforderlich.

Trotz dieser Schwierigkeiten hat die Aktion aber gezeigt, dass es im Interesse einer zügigen und nachhaltigen Integration der Flüchtlinge sinnvoll ist, lange Zeiten, in denen kein regulärer Sprachunterricht angeboten wird, mit freiwilligen Angeboten zu überbrücken.

Jochen Bilstein