Von Gudrun Bilstein

Seit einigen Wochen herrscht in den ehemaligen Räumen der Bergischen Morgenpost wieder lebhafter Betrieb. Betritt man das etwas heruntergekommene Haus Eich 4 c hinter den Bürgerhäusern, ist man hinter der zweiten Türe von der einladenden Einrichtung zuerst einmal überrascht: Helle Büromöbel, ein Konferenztisch, Schreibtisch mit Laptop. Durch eine Glastüre betritt man das eigentliche Waschcafe: Tisch mit gemütlichem Sofa, Regale mit Spielen, Spüle und Kaffeemaschine und, natürlich: Wachmaschinen und Trockner.

Die Idee ist einfach: Hier können zugewanderte oder auch „alteingesessene“ Menschen, denen keine Waschmaschine zur Verfügung steht, die Möglichkeit nutzen, ihre Wäsche zu waschen und zu trocknen. Die Wasch- und Wartezeit kann mit Klönen, Kaffee oder Tee trinken verkürzt werde, die Kinder können sich mit Spielen oder Malen beschäftigen. Auch der kleine hinter dem Gebäude liegende Garten, der zurzeit noch hergerichtet wird, soll bei schönem Wetter genutzt werden. Man kann aber auch vorbeischauen, ohne Wäsche zu waschen – einfach, um sich mit anderen zu treffen, neue Menschen kennen zu lernen, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Demnächst soll ein freier Internetzugang hinzukommen…

Der Name „Treffpunkt Waschcafé“, der groß an der Scheibe prangt, besagt aber nur die halbe Wahrheit.

Die zweite Funktion des Treffpunktes – Beratungen, Hilfsangebote und Informationen – wird auch schon sehr eifrig wahrgenommen:

So finden an verschiedenen Tagen Beratungen und Hilfsangebote in verschiedenen Bereichen statt:

Montag, 14 – 16 Uhr: Beratung in schulischen und beruflichen Fragen, Hilfe bei der Suche nach Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.
Montag, 15 – 18 Uhr: Hilfe bei Behördenbriefen, Formularen… oder Fragen des täglichen Lebens in Deutschland.
Mittwoch, 9 – 12 Uhr: Hilfe für Menschen aus dem arabischen oder französischen Sprachraum, z. B. bei Behördenbriefen, Formularen oder Fragen des täglichen Lebens in Deutschland.
Mittwoch, 15 bis 19 Uhr: Hilfe bei der Wohnungssuche.
Donnerstagmorgen: Sprachkurs für syrische Frauen mit Kinderbetreuung.
Sonntag, 10 bis 11.30 Uhr: Deutsch und andere Hilfen für Azubis.
Einige Hilfsangebote sind noch im Aufbau. Möglich wurde dieses mittlerweile gut genutzte Angebot durch die finanziellen Mittel aus der „Aktion Neue Nachbarn“ des Erzbistums Köln und dem Projekt „Komm An“ des Landes NRW. Diese Mittel sind offenbar gut angelegt, um den neuen Nachbarn das Ankommen bei uns zu erleichtern. Die eifrige Nutzung der Öffnungszeiten und der Beratungsstunden spricht jedenfalls dafür.