

Styx- Veranstaltung in Kooperation mit dem Kirchenkino
23. Oktober 2019 @ 20:00 - 21:30
| €5Karten können telefonisch vorbestellt werden: 02196/6173
Vor der Veranstaltung wird ein in Wermelskirchen lebender junger Mann kurz von seinem Weg über das Mittelmeer berichten.
STYX „Das Dilemma des Westens, gebündelt in einer gnadenlosen Überlebensgeschichte“ (Süddeutsche Zeitung)
Im Film „Styx“ (2018) startet eine Einhandseglerin auf eine Atlantik-Reise. Sie träumt vom Paradies. Und landet in der Hölle. Von Gibraltar aus sticht sie in See und stößt auf ein überfrachtetes, beschädigtes Fischerboot, kurz vor dem Sinken. Sie meldet den Vorfall per Funk. Doch es treffen keine Rettungskräfte ein.
Martina Knoben schrieb seinerzeit in der Süddeutschen Zeitung: „Wie schwer es doch ist, nur einen einzigen Menschen zu retten! Der Junge im weißen Ronaldo-Trikot ist mit letzter Kraft zu Rikes Segelyacht geschwommen. (…) Die junge Frau muss selbst ins Wasser springen, sich den ohnmächtigen Jungen in seiner nassen Kleidung aufladen wie einen Sack und unter Aufbietung all ihrer Kräfte die Badeleiter hochwuchten und an Bord hieven. Quälend lange dauert das. Regisseur Wolfgang Fischer und sein Kameramann Benedict Neuenfels beobachten es in wenigen, kaum durch Schnitte unterbrochenen Einstellungen.“ Ein Schiffbrüchiger, der um sein Leben kämpft. Beim Zuschauer dürfte die Erleichterung groß sein, als der Junge sicher an Bord ist. Den einen zu retten, bedeutet hier allerdings, viele andere sterben zu lassen, denn Rikes Yacht ist viel zu klein, sie alle aufzunehmen.
Styx ist ein Fluss in der Unterwelt, die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten. Sein Name bedeutet „Wasser des Grauens“. Der Film Styx stellt moralische Fragen, die die Hauptperson ebenso überfordern wie die Zuschauer und die westlichen Gesellschaften: Wegschauen und weitersegeln, während sich vor den Augen eine humanitäre Katastrophe abspielt, geht nicht. Aber soll man Einzelne retten und viele andere sterben lassen? Oder versuchen, allen zu helfen, auch wenn das eigene Boot dabei sinkt?
Vier Menschen sterben jeden Tag im Mittelmeer beim Versuch, aus Not und Bedrängnis nach Europa zu fliehen. Jeden Tag. 2018 waren es 2275 Kinder, Frauen und Männer. Die Vereinten Nationen schätzen, daß 15.000 Menschen seit 2015 im Mittelmeer ihr Leben gelassen haben.
Das KirchenKino im Oktober ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Wermelskirchener Initiative für Flüchtlinge und Asylsuchende „Willkommen in Wermelskirchen“.
Nach dem Film gibt es wieder Gelegenheit zum Gespräch im Kinosaal.
KirchenKino entsteht aus der Kooperation zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen und dem Film-Eck Wermelskirchen, Telegrafenstraße 1