Christen und Muslima arbeiten zusammen

Die beiden Erzieherinnen der Brückenspielgruppe, Heidi Lambeck und Judith Lederle, gehören zur Christlichen Versammlung Schillerstaße. Ugbaad ist als Helferin angestellt, sie kommt aus Somalia und ist Muslima. Selbstverständich trägt sie ihr Kopftuch, meist bunt und immer ästhetisch. Die Ev. Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus ist Träger dieses Projektes der Willkommensinitiative.

Ganz ohne Nachfragen ist die Anstellung einer Muslima von Seiten des Kirchlichen Verwaltungsamtes nicht geblieben. In der Regel ist die christliche Konfession Voraussetzung bei einer kirchlichen Anstellung.

Die Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Wermelskirchen“ hat in der Anstellung von Ugbaad eine große Chance gesehen. Denn „christlich“ ist eine Kindergruppe nur dann, wenn die Kinder eine Chance haben „zu liebenden Menschen“ zu werden. So sagt es der katholische Theologe Paul Zulehner in einem großartigen Vortrag über den Sinn christlicher Kindergartenpädagogik.  „Christlich“ ist ein Kindergarten, wenn Kinder lernen können, statt der ängstlichen Abgrenzung vor Fremden frei und offen, eben „liebend“ auf andere Menschen zuzugehen.

Durch die selbstverständliche Zusammenarbeit von Heidi, Judith und Ugbaad lernen die Kinder, dass weder die Hautfarbe noch die Religion uns trennen in der Aufgabe, das Leben miteinander zu gestalten. Sie lernen es ganz einfach und praktisch, jeden Tag am Beispiel der Erwachsenen.

Und auch die Eltern haben eine Chance, das Miteinander in Respekt zu lernen: Rassismus gibt es nicht nur unter Deutschen.

Wir freuen uns, dass Ugbaad da ist, und wünschen ihr, dass sie ihren Platz findet in der deutschen Gesellschaft.

Und wir alle haben so die Chance zu lernen, was es heißt, ein „liebender Mitmensch“ zu sein. Eben ein Mensch, wie er von Gott gedacht ist.

Den ganzen Vortrag von Paul Zulehner finden Sie hier:

Es lohnt sich, ihn anzuhören!

cornelia seng