Die Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Wermelskirchen“ eröffnet am 15. Januar eine Brückenspielgruppe für Flüchtlingskinder in den Räumen der Christlichen Versammlung Schillerstraße. Rechtlicher Träger ist die Evangelische Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus. Zwei ausgebildete Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin werden die Gruppe mit 13 Kindern leiten. Die Finanzierung trägt der Landschaftsverband Rheinland. Anmeldungen sind noch möglich am Donnerstag um 14 Uhr und am Freitag um 10 Uhr in der Schillerstraße 27. Kinder, deren Eltern an einem Sprachkurs teilnehmen, werden bevorzugt aufgenommen.

„Nach den Sommerferien ist uns aufgefallen, dass manche Kinder aus den Flüchtlingsfamilien keinen Kindergartenplatz bekommen haben. Darunter sind auch Kinder, die demnächst in die Schule kommen. Doch Vorschulerziehung ist dringend nötig“, sagt Pfarrerin Cornelia Seng, die gemeinsam mit Annegret Hachenberg das Projekt in Gang gesetzt hat.

Annegret Hachenberg, die beim Deutschen Roten Kreuz für Kindergartenarbeit zuständig war, hat mit den Erzieherinnen Heidi Lambeck, Judith Lederle und Melanie Laurito das Konzept erarbeitet. Sie sagt: „Die Brückenspielgruppe ist ein Integrationsprojekt. Neben dem Alter der Kinder ist für die Aufnahme entscheidend, dass die Eltern einen Deutsch-Kurs besuchen. Leider ist in den Vergaberichtlinien des Landes NRW vorgesehen, dass nur Kinder aus Familien, die ihre Heimatländer verlassen mussten, in den Brückenprojekten gefördert werden. Ein wirkliches Integrationsprojekt wäre es erst dann, wenn einheimische Kinder mit den kleinen Neubürgern zusammen spielen könnten. Die Bedingungen zur finanziellen Förderung lassen das jedoch nicht zu.“

Die Brückenspielgruppe ist bis zum 30.Juli 2018 befristet. Sie soll die Kinder auf den Besuch eines Kindergartens oder der Grundschule vorbereiten. Sie ist nicht gleichzusetzen mit einem Kindergartenplatz, da sie nur dienstags – freitags von 9 – 12.30 Uhr geöffnet ist – parallel zu den Sprachkursen der Initiative im Gemeindehaus Markt.
Die Brückenspielgruppe erfüllt auch nicht den Rechtsanspruch der Kinder auf einen Kindergartenplatz. Hier ist die Stadt weiterhin in der Pflicht. Über die offizielle Zahl der dreijährigen Kinder, die noch keinen Kindergartenplatz haben, gibt das Jugendamt bisher keine Auskunft.
„Wir erwarten, dass die Stadt bis zum neuen Kindergartenjahr (August 2018) genug Plätze in Kindertageseinrichtungen geschaffen hat, und die Kinder der Brückenspielgruppe dann alle einen richtigen Kindergartenplatz bekommen,“ sagt Annegret Hachenberg.