Gut drei Jahre ist die Flüchtlingsinitiative in Wermelskirchen unterwegs

Die Treffen haben sich verändert! Am Anfang waren wir ausschließlich „alte Einheimische“ und haben die „Erste Hilfe“ organisiert. Jetzt, am Mittwoch dem 18. April, haben wir gemeinsam mit neu zugewanderten Freunden „Çarsema Sor“ gefeiert, das jesidische Neujahrsfest.

Qaso Ibrahim hat einen kurzen Einblick gegeben in den Glauben und die Traditionen der Jesiden (Êzîdî), die aus dem Norden des Irak stammen. Im Jahr 2014 wurde ihre Volksgemeinschaft vom IS verfolgt, misshandelt, viele Männer wurden ermordet. Besonders Frauen und junge Mädchen hatte unter der grausamen Gewalt zu leiden.

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In Deutschland haben viele von ihnen ein neues Zuhause gefunden. Auch in Wermelskirchen leben etliche Familien, insgesamt rund 80 Menschen.

Sie haben hier neue Freunde gefunden. Deshalb sind viele alte und neue Wermelskirchener an diesem Mittwoch ins Gemeindezentrum Markt gekommen, um mit ihnen Çarsema Sor, den „Roten Mittwoch“ zu feiern, das Neujahrsfest.

Der „Rote Mittwoch“ ist ein fröhliches Fest, außer gutem Essen, das die jesidischen Familien vorbereitet hatten, gab es einen großen Tanzkreis rund um den ganzen Saal.

imageUnd es wurden viele bunte Eier „geditscht“, wie das an Çarsema Sor Brauch ist.

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Nachdem das erste Ankommen für die meisten Flüchtlinge geschafft ist, kommen neue Aufgaben auf „Willkommen in Wermelskirchen“ zu. Jetzt müssen wir die Vielfalt und die kulturellen Unterschiede im Kontakt miteinander leben. „Den Fremden aufnehmen“, wie Jesus das geboten hat, heißt nicht nur, ihm Nahrung, Kleidung und Obdach zu geben. Es heißt auch, ihm Respekt und Wertschätzung entgegen zu bringen. Eine Wertschätzung des Lebens, das ihm Gott gegeben hat.

Christen haben gerade Ostern gefeiert: Jesus ist auferstanden! Gottes Liebe zu seinen Menschen ist nicht totzukriegen. Christen nehmen teil an Gottes leidenschaftlichem Interesse am Gelingen des Lebens auf der Erde. Und „wie Gott mir, so ich dir!“ Das ist der Inhalt der Botschaft Jesu.

„So viele fröhliche Menschen“, sagte eine Frau am Ende des Abends. Es war wirklich ein gelungenes Fest. Wir danken den jesidischen Familien für die Vorbereitung. Besonders den Frauen für das gute Essen und den vielen Helferinnen und Helfern, die hinterher gespült und wieder aufgeräumt und geputzt haben.

cornelia seng

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