Die Zahl der Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte ist zu Jahresbeginn bundesweit sprunghaft gestiegen, wie die Kölner Internetzeitung report-K berichtet. Im ersten Quartal gab es demnach 45 politisch motivierte Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte – das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahresquartal. Dies gehe aus vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.

Damit sei bereits ein Drittel der Straftaten vom Gesamtjahr 2022 erreicht (123 Taten). Gleichwohl sei die Zahl der Angriffe weit vom Höhepunkt zur Zeit der Flüchtlingskrise 2015 entfernt. Als 1.047 Übergriffe gegen Asylbewerberunterkünfte verzeichnet worden waren.

Die meisten Straftaten haben nach Erkenntnissen der Ermittler einen rechtsradikalen Hintergrund. Meist handele es sich um Sachbeschädigung und Propaganda, in einigen wenigen Fällen auch um Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung.

Zudem wurden im ersten Quartal zusätzlich 408 Straftaten gegen Asylbewerber oder Flüchtlinge außerhalb von Unterkünften registriert. Das waren fast doppelt so viele wie im Vorjahresquartal. Dabei wurden 37 Personen verletzt.

Beitragsfoto © Schneffe himself Ausgebrannte Flüchtlingsunterkunft in der Trassenheide CC0