VON KATHRIN KELLERMANN
Wermelskirchen | Insgesamt zwölf Bewerbungen aus den Bereichen Sport, Gemeinwohl und Nachbarschaftshilfe, Kultur und Selbsthilfe und spontane Hilfsbereitschaft wurden für den diesjährigen Heimatpreis NRW Wermelskirchen 2021 bei der Stadt eingereicht. „Heimat ist da, wo unsere Wurzeln sind und das, was wir alle im Herzen tragen. Ob es unsere Stadt ist, unser Zuhause, unsere Familie und Freunde oder ein bestimmter Ort, an dem wir uns geborgen, wohl und sicher fühlen. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass im vergangenen Jahr vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW ein Landesförderprogramm zur Förderung und Stärkung der Heimat aufgelegt wurde“, sagte Bürgermeisterin Marion Lück in ihrer Begrüßungsrede bei der Verleihung. Und fügte hinzu, dass es sich die Jury, bestehend aus der Bürgermeisterin, den Vorsitzenden der Ausschüsse, die im Rat alle Bereiche abdecken, sowie dem Ersten Beigeordneten Stefan Görnert und Jugendreferentin Katja Töbelmann, nicht leicht gemacht hat, drei Sieger auszuwählen.
Letztendlich hat sich der Verein „Willkommen in Wermelskirchen“ durchgesetzt, der sich seit 2014 dafür engagiert, dass geflüchtete Menschen in Wermelskirchen ein neues Zuhause und eine neue Heimat finden. Weil durch die Coronaschutzverordnung leider keine große Feier im Bürgerzentrum stattfinden konnte, nahmen Dorothea Hoffrogge und Norbert Hensel den Siegerscheck über 2500 Euro für den Verein entgegen. „In unserem Netzwerk sind mittlerweile weit über 200 Menschen aktiv, die jederzeit ansprechbar sind“, sagte Dorothea Hoffrogge und fügte hinzu: „Die Arbeit bereichert uns alle.“ Der Preis sei nicht nur für „Willkommen in Wermelskirchen“, sondern „für alle Wermelskirchenerinnen und Wermelskirchener“, betonte Norbert Hensel. „Ich genieße es sehr, hier in Wermelskirchen zu sein, weil die Menschen offen und hilfsbereit sind und weil der Zusammenhalt in der Stadt wirklich toll ist“, sagte er.
Platz zwei ging bei der Verleihung an den „Förderverein Freibad Dabringhausen“, der seit 2012 zusammen mit dem Schwimmverein (SVFD) als Betreiber dafür sorgt, dass das Freibad jedes Jahr in den Sommerferien öffnen kann. Wie groß das Herz ist, dass die Menschen in der Stadt für ihr Freibad haben, zeigte sich besonders nach der Hochwasser-Katastrophe im Sommer, erinnerte Kurt Genz, der den Preis über 1.500 Euro mit Silke Dabringhaus entgegennahm: „Wir haben drei Nachrichten verschickt und wenige Tage später standen 750 freiwillige Helferinnen und Helfer zum Aufräumen im Freibad.“
Platz drei und 1.000 Euro Preisgeld sicherte sich der Verein „Grenzfrei Kreativ e.V.“, der erst vor einem Jahr gegründet wurde. Theater als Therapie – das war eine Idee von Monica Barata und Sabine Enzmann, die alle Theaterstücke individuell auf die Menschen umschreiben, „damit sich jeder so darstellen kann, wie es jedem möglich ist.“ Inklusion und Integration werden bei dem Verein großgeschrieben, „damit jeder verborgene Talente entdecken kann.“
Da wegen der Coronaschutzverordnung nicht alle Bewerberinnen und Bewerber zur Verleihung eingeladen werden konnten, haben die Vereine und Initiativen die Gelegenheit bekommen, sich und ihre Arbeit im Rahmen einer Fenster-Ausstellung im Foyer des Bürgerzentrums vorzustellen. Die drei Sieger werden ihre Arbeit im Bürgerbüro ausstellen.
Bürgermeisterin Marion Lück lädt alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich die Ausstellung der engagierten Vereine anzuschauen: „Ich finde, das das kann nicht genug gelobt und beachtet werden, weil das Ehrenamt von so unfassbar großer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für das Funktionieren des Gemeinwesens ist“, sagt sie. „Wir brauchen engagierte Menschen in unserer Stadt, um das Miteinander am Laufen zu halten.“
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen hat ein Landesförderprogramm zur Förderung und Stärkung der Heimat aufgelegt. Gefördert werden Initiativen und Projekte, die lokale und regionale Identität und Gemeinschaft und damit Heimat stärken.
Ziel ist es, Menschen für lokale und regionale Besonderheiten zu begeistern und die positiv gelebte Vielfalt in NRW deutlich sichtbar werden zu lassen. Mit einem Bestandteil des Förderprogramms, dem „Heimatpreis“ bekommt die Kommune die Möglichkeit, herausragendes, ehrenamtliches zu würdigen. Bereits 235 Städte, Gemeinde und Kreise vergeben diesen Heimatpreis. In Wermelskirchen wurde er jetzt zum zweiten Mal verliehen.
Beitragsfoto: Große Freude bei den Gewinnerinnen und Gewinnern Silke Dabringhaus und Kurt Genz (Förderverein Freibad Dabringhausen), Sabine Enzmann und Monica Barata (Grenzfei Kreativ e.V.), Bürgermeisterin Marion Lück, Dorothea Hoffrogge und Norbert Hensel (Willkommen in Wermelskirchen) (von links) © Stadt Wermelskirchen