Wuppertal/Bergisches Land | Obwohl die Corona-Pandemie zu einem Diskurs über erschwerte Bildungsmöglichkeiten geführt hat, werden dabei sowohl bereits bestehende Ungleichheitsstrukturen im Bildungssystem als auch die Lage von (neu) migrierten und geflüchteten Menschen in Deutschland selten berücksichtigt. Ebenso wird die prekäre (Bildungs-)Situation von Geflüchteten in Außenlagern der EU oder in Ländern wie der Türkei kaum thematisiert. Die digitale und öffentliche Vortragsreihe „Flucht, Migration und Bildung“ fokussiert genau diese Themen in insgesamt vier Veranstaltungen.
Organisiert von der Arbeitsgemeinschaft Migration, Flucht, Rassismuskritik des Fachs Erziehungswissenschaft der Bergischen Universität Wuppertal geht es am Donnerstag, 24. Juni, um 16 Uhr mit dem Vortrag „Die Verhandlung von Bildungsausschlüssen und -zugängen von schutzbedürftigen Kindern und Jugendlichen im europäischen Grenzregime“ von Dr. Ellen Kollender (Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg) los, die die Bildungsprogramme und -projekte, die im Rahmen des sogenannten EU-Türkei-Deals in den letzten Jahren initiiert wurden, zum Thema macht.
Die weiteren Vorträge: Am 30. Juni spricht Dr. Nikolai Huke (Universität Kiel) über „Bildungsprozesse in ohnmächtig machenden Verhältnissen. Zur Situation von Menschen mit prekären Aufenthaltstiteln in Deutschland“, am 9. Juli gibt es zwei Vorträge: Dr. Sarah Fichtner (Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie Berlin) referiert über „Handlungs-Spiel-Räume von jungen Kindern in Unterkünften für Geflüchtete“ und Prof. Dr. Melanie Kuhn (Pädagogische Hochschule Heidelberg) über „Perspektiven von Kindern auf Flucht in intersektionaler Perspektive – empirische Erkenntnisse und methodologische Reflexionen der 4. World-Vision Kinderstudie“.
Zum Abschluss der Reihe steht am 14. Juli eine literarische Lesung von Abdulrahman Alasaad und Wael Kayyali, beides Studierende mit Fluchterfahrung, auf dem Programm. Ihre Texte sind innerhalb eines Schreibwettbewerbs zum Thema „Weggehen bedeutet ein wenig zu sterben. Ankommen bedeutet nie anzukommen.” entstanden, der vom InTouch-Programm der Bergischen Universität Wuppertal initiiert wurde. Am 14. Juli wird sich auch das InTouch-Programm sowie die AG Migration, Flucht, Rassismuskritik vorstellen.
Die Veranstaltungsreihe ist in Kooperation der AG mit den Lehrstühlen für Berufs- und Weiterbildung und für Kindheitsforschung am Institut für Erziehungswissenschaft sowie dem InTouch-Programm entstanden.
Alle Veranstaltungen finden via Zoom statt. Die Zugangsdaten sowie weitere Informationen zu den Vorträgen und der AG finden Sie hier.