40 Kinder aus verschiedenen Nationen arbeiteten in den Ferien an ihren Sprachkenntnissen
Dem Wald Geheimnisse entlockt, die Bücherei entdeckt, die Papierherstellung erlebt, mit Acrylfarben gemalt, Korfball gespielt, auf Ostereisuche gegangen, Hühner gestreichelt und Pizza gebacken: Beim FerienIntensivTraining „Fit in Deutsch“, das in zwei Gruppen an der Gemeinschaftsgrundschule an der Strunde und der Gemeinschaftsgrundschule Heidkamp stattfand, beschäftigten sich etwa 40 Kinder aus mehr als zehn Nationen – unter anderem aus Eritrea, Bosnien, Syrien, Sri Lanka und der Ukraine – erlebnisorientiert mit Themen in ihrer Umwelt und verbesserten dabei in den zwei Osterferienwochen ihre Deutschkenntnisse.
Das Angebot des Kommunalen Integrationszentrums des Rheinisch-Bergischen Kreises, das mit viel Engagement seitens der beteiligten Schulen umgesetzt wurde, richtete sich an Kinder, die erst kurz in Deutschland leben und die Sprache gerade erlernen und solche, die zwar schon länger hier leben, aber noch ein wenig Hilfe benötigen. Die Schülerinnen und Schüler von der 1. bis zur 4. Klasse lernten dabei spielerisch und mit Freude – ganz individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. „Die Kinder kommen gerne, obwohl das Angebot in den Ferien stattfindet. Ihre Freude daran ist eine wichtige Grundlage, um sie dabei zu unterstützen, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und besser am Schulalltag teilhaben zu können“, erklärt Ines Juhl vom Kommunalen Integrationszentrum, das den Kontakt zu den Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern vermittelt sowie die teilnehmenden Kommunen und Schulen bei allen Fragen rund um das Training unterstützt. Das FerienIntensivTraining „Fit in Deutsch“ wird durch das Schulministerium des Landes Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert.
Kinder kleideten Eindrücke der Ausflüge in Worte
Besonders an der Rechtschreibung und am Wortschatz wurde in den zwei Wochen intensiv gearbeitet. Das geschah aber immer spielerisch und im Kontext von verschiedenen Aktivitäten, um stets einen praktischen Bezug herzustellen. Lernbegleiterin Soheila Gramss-Zivari bastelte in Heidkamp mit den Kindern kleine Körbe aus Pappe, die für die anschließende Ostereiersuche vorbereitet wurden. Dabei erklärte sie Ivan aus der Ukraine und allen anderen Kindern die dafür wichtigen Begriffe. Beim Ausflug ins Papiermuseum lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Methoden der Papierherstellung kennen und entdeckten nebenbei noch die Strunde. Nach den Ausflügen wurden die Erfahrungen in der Schule in Worte verpackt und auch zu Papier gebracht.
Ein weiteres Highlight für die Kinder von der Gemeinschaftsgrundschule an der Strunde war die Tour durch den Dünnwalder Wildpark. Gemeinsam mit einem Ehrenamtler des Fördervereins konnten die Kinder sogar durch Gehege gehen, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.
Bei täglich sieben Stunden Unterricht und Programm kam auch der Sport nicht zu kurz. Dank Unterstützung des Kreissportbundes Rhein-Berg konnten die Kinder aus den Grundschulen in Heidkamp und an der Strunde gemeinsam mit zwei Trainerinnen des SG Pegasus die für die meisten neue Sportart Korfball entdecken.
Ebenfalls stand für beide FIT-Gruppen ein Besuch auf dem Bergisch Gladbacher Markt auf dem Programm und zum Abschluss ging die Entdeckungstour durch die Region weiter: Bei der vom Wald und Holz NRW geführten Tour durch den Königsforst lernten die Kinder viele Geheimnisse des Waldes kennen und anschließend wurde Stockbrot gebacken.
Mit diesem Angebot war das Kommunale Integrationszentrum nicht allein: Zeitgleich wurden auch durch die Städte Rösrath und Burscheid FIT-Programme mit ähnlichen Inhalten umgesetzt, um möglichst vielen Kindern in der Region positive und besondere Lernerlebnisse zu bieten.