Landessynode der Evangelischen Kirche fordert Hilfe für Schutzsuchende an EU-Außengrenzen

Düsseldorf | Angesichts der dramatischen Situation für Geflüchtete auf dem Balkan und in Griechenland fordert die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland die sofortige Aufnahme von Schutzsuchenden aus dem niedergebrannten Lager Lipa in Bosnien-Herzegowina und von den griechischen Inseln, insbesondere von Lesbos.

Die Kirchenleitung soll sich bei Bund und Ländern weiterhin für die Aufnahme von Geflüchteten einsetzen. Dabei sei die Schutzbedürftigkeit von Kindern und Jugendlichen besonders zu beachten. Angesichts des Versagens soll durch die Kirchenleitung beharrlich eine gesamteuropäische humanitäre Flüchtlingspolitik eingefordert werden. Push-Backs, das Zurückdrängen von Geflüchteten durch die EU-Grenzschutzagentur Frontex und EU-Staaten wie Griechenland und Kroatien, seien völkerrechtswidrig und müssten sofort eingestellt werden, so die Landessynode, die digital tagte.

Pandemie verschärft Situation von Menschen auf der Flucht

Die Synode sieht mit Sorge, dass die Covid-19-Pandemie die Situation für Flüchtende sowie nationale Abschottungstendenzen massiv verschärft. Sie bittet Kirchenleitung und Gemeinden, die humanitäre Verantwortung für Menschen auf der Flucht immer wieder ins Bewusstsein zu rücken und die Bekämpfung der Pandemie als solidarische Herausforderung auch für den Flüchtlingsschutz einzufordern.

Stichwort: Bericht zum Flüchtlingsschutz an den EU-Außengrenzen
Der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland liegt der inzwischen elfte Bericht zum Flüchtlingsschutz an den EU-Außengrenzen (Stand: Ende September 2020) vor. Er beleuchtet im Schwerpunkt zum einen die Situation im Mittelmeer, dort ist das Engagement der evangelischen Kirche für die Seenotrettung im Fokus. Zum anderen beschreibt er die dramatische Verschärfung der Lebenssituation von Geflüchteten in Zeiten der Covid-19-Pandemie am Beispiel der Hotspots auf den griechischen Inseln.