Tanja Maljartschuk: 1983 geboren in Iwano-Frankiwsk in der Ukraine, lebt in Wien und schreibt dort regelmäßig Kolumnen.

Nach einem Studium der Philologie arbeitete sie als Journalistin in Kiew, 2004 wurde ihr erstes Buch in der Ukraine veröffentlicht. Seit 2009 erscheinen ihre Texte auch auf Deutsch, im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur erhielt Maljartschuk 2018 für einen von ihr auf Deutsch verfassten Text den Ingeborg-Bachmann-Preis. Zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur 2023 hielt sie die Eröffnungsrede.

Blauwal der Erinnerung: Tanja Maljartschuk zeichnet das Leben und Wirken des ukrainischen Volkshelden Wjatscheslaw Lypynskyj kunstvoll nach. In dem leidenschaftlichen Geschichtsphilosophen und Politiker, der für die Geschichte der Ukraine eine große Rolle spielte, findet die Ich-Erzählerin Orientierung und Halt in schwieriger Zeit. Die Unabhängigkeit der zwischen Polen und Russland zerrissenen Ukraine verficht er wie besessen – ein Kampf, der ihn durch verschiedene Länder führt und persönliche Opfer kostet. Und ein Kampf, der aktuell erbitterter denn je gekämpft wird.

Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus: Die jüngste Veröffentlichung von Tanja Maljartschuk mit Essays aus der Zeit von 2014 bis in die Gegenwart eröffnet berührende Einblicke zum Verständnis des Unvorstellbaren, das gerade in der Ukraine geschieht. Von den Maidan-Protesten 2014 bis in die Gegenwart reflektiert sie, was aktuell tagtäglich in der Ukraine geschieht: der Kampf ums Überleben, um die eigene Würde, Geschichte und Integrität. Denn gerade wenn Brutalität und Barbarei sprachlos machen, so ihr Credo, eines darf nicht enden: das darüber Erzählen.

Sonntag, 24. September, 16:00 – 18:15 • Pfarrzentrum St. Johann Baptist • Kirchplatz 12, 51427 Bergisch Gladbach • Katholisches Bildungswerk • Laurentiusstraße 4, Bergisch Gladbach • info@bildungswerk-gladbach.de • Teilnahme-Gebühr 10,00 Euro • Anmeldung nicht erforderlich

Beitragsfoto: Tanja Maljartschuk (2016) © Zbrud CC BY-SA 4.0