Nachtrag zu einer Online-Gesprächsrunde von “Willkommen in Wermelskirchen”

Vor nicht einmal einem Monat, am 19. November, hat die hiesige Initiative für Flüchtlinge und Asylsuchende “Willkommen in Wermelskirchen” öffentlich über das Schicksal der 13 Jahre alten pakistanischen Arzoo Raja debattiert, die am 13. Oktober als christliches Mädchen entführt, zwangsweise zum Islam konvertieren mußte und schließlich mit einem 44jährigen muslimischen Mann zwangsverheiratet worden war. Der in Wermelskirchen lebende Flüchtling aus Pakistan, N.J., hatte die Flüchtlingsinitiative informiert und die öffentliche Gesprächsrunde gemeinsam mit der ehemaligen Sprecherin, Cornelia Seng, initiiert.

Am Montag, dem 23. November, hat nun der High Court in Sindh angeordnet, daß Arzoo Raja in einem von der Regierung betriebenen Frauenhaus bleiben wird, bis sie ihren 18 Geburtstag begeht, wie eine christliche Website aus Pakistan berichtet.

Dem war vorausgegangen, daß die Eltern des Mädchens die Gültigkeit der Ehe in Frage gestellt hatten, weil sie gegen das Sindh Child Marriage Restraint Act verstoße. Am 2. November wurde die Polizei vom High Court in Sindh angewiesen, Arzoo zu schützen und den Ehemann zu verhaften, nachdem der pakistanische Menschenrechtsminister mit dem Fall befaßt worden war. Sieben Tage später entschied der High Court in Sindh, dass Arzoo minderjährig sei und ihre Ehe mit Azhar gegen das Sindh Child Marriage Restraint Act verstoße. Arzoo kehrte in das Frauenhaus zurück, nachdem sie sich geweigert hatte, sich mit ihrer Familie wieder zu vereinen. 

Der christliche Anwalt der elterlichen Familie führt die Weigerung des Mädchens, ins Elternhaus zurückzukehren, auf eine an “Gehirnwäsche” erinnernde Beeinflussung durch den Ehemann und seine Familie zurück. 

Laut einer Studie der Bewegung für Solidarität und Frieden in Pakistan werden jedes Jahr schätzungsweise 1.000 christliche und hinduistische Frauen entführt, zwangsverheiratet und gewaltsam zum Islam konvertiert. Viele der Opfer sind Minderjährige. Sexuelle Übergriffe und betrügerische Ehen werden von Tätern benutzt, um Opfer zu fangen, und Behörden sind oft mitschuldig.