“Die Behauptung von Finanzminister Christian Lindner, soziale Leistungen für Geflüchtete seien ein wichtiger „Pull Faktor“, ist mit nichts belegt.” Das schreibt auf seiner linkedin-Seite Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, DIW. Die Forderung nach Kürzungen von Leistungen sei realitätsfern. Das Nach-unten-Treten und die Stigmatisierung von Schutzsuchenden löse kein Problem, es mache Lösungen schwieriger und polarisiere die Gesellschaft.
„Hier nochmals die Fakten um einige falsche Mythen zu den Leistungen für Asylbewerber auszuräumen:
- Asylbewerber:innen erhalten deutlich weniger Leistungen als Bürgergeldempfänger und Beschäftigte: 410 Euro (für Alleinstehende). Dies gilt auf für Partner und Kinder.
- Schon jetzt wird ein großer Teil davon nicht als Geld sondern als Sachleistungen gegeben (Beispiel AnkER-Zentren: Essen, Getränke, Kleidung oder Schuhe sind solche Sachleistungen) — Geldzahlungen betragen lediglich im Allgemeinen zwischen 117 und 182 Euro.
- Asylbewerber sind erst einmal nicht gesetzlich krankenversichert und haben in den ersten 18 Monaten nur Anspruch auf eine eingeschränkte Gesundheitsversorgung (zB akute Erkrankungen). Zahnersatz ist z.B. im Regelfall nicht drin.