von Wolfgang Horn

Knallorange leuchten seit Mittwoch einige Laternenpfähle in der Telegrafenstaße, am Markt, in Neuenhaus und in der Carl-Leverkus-Straße. Schwimmwesten in der knalligen Signalfarbe, denen ähnlich, mit denen Retter und Helfer Flüchtlingen im Mittelmeer beistehen und ihr Leben aus der Seenot retten, hängen an diesen Laternen und mit Ihnen Plakate der Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Wermelskirchen“.

Westen und Plakate sollen auf das Flüchtlingselend hinweisen, das sich Tag für Tag vor den Augen der Weltöffentlichkeit im Mittelmeer abspielt. Statistisch gesehen sterben täglich vier Menschen im Mittelmeer, weil sie nicht von Rettungsschiffen aufgenommen werden können. Vor einer Woche noch waren wieder 12 Tote und 20 Vermisste vor Lampedusa zu beklagen. Tausende schon haben, aus Afrika kommend, ihr Leben lassen müssen. Dieses Thema behandelt auch das KirchenKino im Film-Eck am kommenden Mittwoch. Um 20 Uhr wird dann der Spielfilm „Styx“ gezeigt, in dem eine Einhandseglerin in ihrem kleinen Boot unversehens mit der Not und dem Elend von Flüchtlingen konfrontiert wird. 

Das alltägliche Drama auf hoher See hat zwischenzeitlich die Evangelische Kirche im Rheinland bewogen, selber die finanziellen Mittel zu sammeln und aufzubringen, um ein eigenes Schiff zur Seenotrettung ins Mittelmeer zu entsenden.

Ousmane Diallo, der vor einiger Zeit auch über diesen gefahrvollen Weg übers Mittelmeer nach Wermelskirchen gekommen war, hat sich heute ganz bewußt an der Aktion der Flüchtlingsinitiative beteiligt. Gemeinsam mit Pfarrerin Almuth Conrad, Dorothea Hoffrogge, Edda Preyer und Jochen Bilstein von „Willkommen in Wermelskirchen“ wurden Plakate und Schwimmwesten an Masten befestigt, um Passanten und Autofahrer auf das KirchenKino-Ereignis am Mittwoch aufmerksam zu machen.

Auch unter den Flüchtlingen, die in Wermelskirchen leben, haben einige die lebensgefährliche Überfahrt von Libyen nach Italien durchgemacht. Einer von ihnen wird im Kirchenkino im Film-Eck am 23.10. um 20 Uhr (Eintritt 5 Euro) über seine Erlebnisse berichten.

Kartenvorbestellung unter 02196 6173

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Fotos © Wolfgang Horn